Der Vorstand
Im April 2023 wählte der Freundeskreis Kloster Arnsburg e. V. einen neuen Vorstand: Erste Vorsitzende ist weiterhin Landrätin Anita Schneider, Stellvertreter ist der Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert, Schatzmeisterin Dekanin i. R. Barbara Alt und Schriftführer Michael Reinemer. Zu Beisitzerinnen und Beisitzern wählte der Verein Nicole Lang, Elke Fay, Manfred Kuras, Pfarrer i. R. Hartmut Lemp und Friederike Wecht.
Eine (sehr) kurze Geschichte des Freundeskreises
Gut 150 Jahre nach Aufhebung des Zisterzienserklosters gründete sich 1960 der Freundeskreis Kloster Arnsburg. Teile der Klosteranlage – die Kirche, der Ostbau und die gut anderthalb Kilometer lange Umfassungsmauer – waren seinerzeit so stark zerstört und teilweise abgetragen, dass ein völliger Verfall zu befürchten war. Dies konnte der Freundeskreis verhindern. Die aus späteren Zeiten stammenden, vermietbaren Gebäude – Pfortenbau, Mühle, Bursenbau, Abteigebäude, Prälatenbau, Küchenbau und Gartenhaus des Abts – unterhielt weiterhin die Eigentümerfamilie Solms-Laubach.
Die Erhaltung der mittelalterlichen Bauten war das Hauptziel des Vereins. Aufgrund seiner Mithilfe konnten die Kirchenruine, der Ostbau und die Umfassungsmauer saniert werden. 2012 erhielt der Ostbau einen Aufzug, um den barrierefreien Zugang zum Dormitorium zu gewährleisten; 2020 begann die Sanierung des Dachs, nur der erste von drei geplanten Bauabschnitten konnte abgeschlossen werden. Nachdem Karl Georg Graf zu Solms-Laubach den Pachtvertrag mit dem Freundeskreis Kloster Arnsburg e. V. zum 31. Dezember 2022 gekündigt hatte, mussten die Sanierungsarbeiten eingestellt werden. Zum 1. Januar 2023 übernahm die Familie Solms-Laubach die Erhaltung der mittelalterlichen Klostergebäude und der Kirchenruine.
Das Nationalkomitee für Denkmalschutz ehrte die Arbeit des Freundeskreis 1987 mit der »Silbernen Halbkugel«. In der Urkunde heißt es: »Mit seinem beispielhaften Einsatz, dem Umfang und der denkmalpflegerischen Qualität der materiellen und ideellen Leistungen hat der Freundeskreis in herausragender Weise dazu beigetragen, Interesse und Verständnis für die Aufgaben und Ziele des Denkmalschutzes in der Öffentlichkeit zu fördern.« Eine weitere Ehrung erfuhr der Freundeskreis 2016, als sein langjähriger Vorsitzender Ernst Klingelhöfer den Hessischen Verdienstorden am Bande erhielt.
Das zweite Ziel, die Erforschung der Klostergeschichte, musste gegenüber dem Erhalt der Klosterbauten etwas kürzer treten. Und doch konnte auf dem außerhalb des Klosters gelegenen Hainfeld die ehemalige Burg der Herren von Arnsburg (später von Münzenburg) ausgegraben werden. Die Fundamente der im Mittelalter fast vollständig abgebrochenen Burg wurden wieder aufgemauert, um die Anlage sichtbar zu machen. Zudem gibt eine Dauerausstellung im Mönchsaal einen kurzen Überblick über die Geschichte des Klosters Arnsburg.
Das dritte Ziel ist, »das Interesse für Arnsburg in weiteren Kreisen zu fördern«, ohne den Charakter einer besinnlichen Stätte aufzugeben. Dies geschah bis Ende 2022 durch ein vielfältiges und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm: Kunstausstellungen, Konzerte, Gottesdienste, Dichterlesungen, Vorträge, Klosterführungen und Bildungsfahrten. Für Konzerte und Ausstellungen konnte der riesige Schlafraum der Mönche (das Dormitorium) und der Mönchsaal (das ehemalige Parlatorium) hergerichtet werden. Der Freundeskreis hat darüber hinaus mehrere Publikationen herausgegeben. In erster Linie ist dabei der 1989 in der Reihe »Die blauen Bücher« erschienene Band »Kloster Arnsburg« von Otto Gärtner und Helmut Lindloff zu nennen, der mittlerweile in der dritten Auflage vorliegt. Mit seinen zahlreichen Aktivitäten konnte der Freundeskreis in den letzten Jahrzehnten einem großen und bunten Publikum die kulturelle Bedeutung Arnsburgs vor Augen führen.
Der Freundeskreis finanziert sich hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen (momentan € 10 im Jahr) und Spenden.