Die Arnsburg auf dem Hainfeld
Zu Beginn des Hochmittelalters entstanden überall in Deutschland neue, relativ stark befestigte Turmburgen, die jetzt von ihrer Burgbesatzung auch durchgehend bewohnt wurden. Zuerst nur der Hochadel, später auch kleinere Adelige und sogar die Dienstleute (Ministeriale) der großen Herren ließen seit dieser Zeit diese häufig noch aus Holz, in zunehmendem Maße aber auch schon aus Stein errichteten Befestigungen erbauen.
In der nördlichen Wetterau verwalteten die königlichen Arnsburger Ministerialen schon um die Jahrtausendwende für ihren kaiserlichen Dienstherren auf dem Hainfeld eine der ersten dieser »hochmodernen« neuen Befestigungen. Sie bauten hierzu einen aus Holzgebäuden bestehenden, nur leicht befestigten Hof (Bauphase 1), der hier auf dem flachen Sporn über der Wetter bereits seit der Mitte des 10. Jahrhunderts stand, zur Befestigung aus. Seine Erbauer scheinen aus dem am gegenüberliegenden Wetterufer liegenden »villa Arnesburg« (Dorf Arnsburg) zu stammen.
Eine vergessene Ausgrabung
und die Suche nach der Burg
Noch lange Jahre nach ihrer Aufgabe im 12. Jahrhundert nutzte das Kloster Arnsburg die Burganlage zu unterschiedlichen Zwecken bevor – mitten im Dreißigjährigen Krieg – ihre letzten Bauten abgerissen wurden. Mit der Zeit wuchs buchstäblich Gras über diese ehemals so bedeutende Burg und spätestens im 19. Jahrhundert war dann das Wissen, wo genau sie denn lag, verloren. »Auf dem ›Hainfeld‹, der Anhöhe vor dem Pfortenhaus außerhalb der Klostermauern südlich der Eberstädter Straße, auf der bis 1624 ein Ablaßmarkt gehalten wurde, fand man 1893 die Spuren eines stattlichen Gebäudes, dessen Bestimmung nicht erklärt werden konnte. Man vermutet deshalb auch hier die Lage der alten Burg oder des Dorfes Arnsburg«, berichten Heinrich Walbe und Karl Ebel in den »Kunstdenkmälern des Kreises Gießen« 1919 (S. 32) von dem letztendlich vergeblichen Versuch, die mittelalterlichen Reste der Burg Arnsburg wiederzufinden. Zwar lieferten die Nachforschungen von 1893 wichtige Hinweise auf mächtige Steinfundamente auf dem Hainfeld, davon zeugen die beiden sehr sorgfältig erstellten, leider erst im Jahr 2002 im Gräflich Solms-Laubach’schen Archiv im Schloss Laubach wiederentdeckten Karten, doch war es damals noch nicht möglich, die ergrabenen Mauern als Teile der Burganlage zu erkennen.
So musste man also notgedrungen noch rund 90 Jahre lang weitersuchen. Erst durch eine Befliegung des Geländes im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen von Dietwulf Baatz konnte die Burganlage im Jahr 1982 eindeutig lokalisiert werden. Die daraufhin schon bald beginnenden Ausgrabungen, die die Archäologen des Landesamtes unter der Leitung des damaligen Landeskonservators Fritz-Rudolf Herrmann in den Jahren 1984 und 1985 durchführten, erbrachten dann aber die außergewöhnlich reichhaltigen Ergebnisse zur Geschichte des Hainfeldes und der Arnsburg. Im Anschluss an die archäologischen Untersuchungen wurden die ergrabenen Umrisse der Grundmauern schließlich flach wieder aufgemauert und sind so heute noch im Gelände zu erkennen. Der Naturschutzverein Muschenheim erneuerte 2016 mit finanzieller Unterstützung der Stadt Lich und des Freundeskreises Kloster Arnsburg die verwitterten Mauern.
Naturschutzverein Muschenheim | Landesamt für Denkmalpflege
Eine Burg für den Kaiser
Ins Licht der schriftlich aufgezeichneten Geschichte treten die Arnsburger Dienstleute mit Kuno von Arnsburg zwar erst im Jahre 1057, aber das gleich mit enormen Schwung: Von Kuno wissen wir, dass er immerhin einer der Erzieher des salischen Kaisers Heinrichs Ⅳ. war.
Zu seiner Zeit (Bauphase 2) stand auf dem Hainfeld bereits ein quadratischer Wohnturm mit einer äußeren Seitenlänge von etwa 11,5 Metern (innen: 5,5 Meter), der von einer Mauer umgeben war. Innerhalb der Wehrmauer lag ein Brunnen, außerhalb standen ein weiteres kleines Steingebäude, vielleicht ein Vorläufer der späteren Kapelle, sowie ein großer Holzbau. Nordwestlich davon verlief ein sehr schmaler (Wasser-?)Graben. Reste des Wohnturms oder der Wehrmauer haben sich nicht erhalten. Beim Abriss der Burg in den 1170er Jahren sind beide bis auf den letzten Stein abgetragen worden. Die heute sichtbaren Grundmauern des Wohnturms sind nach den Ausgrabungen in den 1980er Jahren aufgemauert worden. Rekonstruiert wurden sie anhand der Gräben, die die Bauleute seinerzeit zum Abbruch der Fundamente ausgehoben hatten.
Seit dem Ende des elften Jahrhunderts sind die Arnsburger über eine Heirat mit den Ministerialen von Hagen, den Vögten des königlichen Reichsforstes und Wildbannes in der Dreieich, verbunden und nennen sich deshalb nun »von Hagen und von Arnsburg«. Wie die Ausgrabungen sehr eindrucksvoll dokumentieren konnten, baute das damit wichtigste Dienstmannen-Geschlecht der Wetterau im 12. Jahrhundert nicht nur seine persönliche Macht, sondern auch die sehr repräsentative Burganlage weiter aus.
In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ließen die Burgherren eine weitere Wehrmauer errichten (Bauphase 3), so dass nun auch das Areal des früheren Holzbaus gesichert war. Dieser Holzbau wurde erneuert: Die alte und die neue Wehrmauer bildeten nun drei seiner Wände und nur die vierte bestand weiterhin aus Holz. Er ist als Hauptbau (»Palas«) der Burg anzusehen. Der kleine Steinbau, möglicherweise die Kapelle, stand noch immer außerhalb der Mauer, aber die gesamte Anlage war nun mit einem stattlichen Graben gesichert, der neun Meter breit und bis zu drei Meter tief war. Im Nordosten entstand jenseits des Burggrabens eine Vorburg.
Nach der Wende zum 12. Jahrhundert verlängerten die Arnsburger den Burggraben (Bauphase 4), damit er auch die Vorburg umschloss. Den unnötig gewordenen nordöstlichen Teil schütteten sie zu. In ähnlicher Weise ließen die Burgherren die Wehrmauer hinter dem Graben verlängern, die zudem im Nordwesten ein Zangentor erhielt. Der gesamte Bergsporn war nun befestigt und die Arnsburg nahm eine Fläche von etwa anderthalb Hektar ein. Der kleine Steinbau wurde erneuert oder vergrößert, und sein Grundriss – langrechteckig mit ebenfalls rechteckigem Chor – weist ihn jetzt sicher als romanische Saalkirche aus. Der alte Wohnturm erhielt ein südliches Treppenhaus und auch einige weitere Gebäude konnten die Ausgräber 1984/85 nachweisen.
Im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts ließ Konrad Ⅱ. von Hagen(-Arnsburg) seine Burg noch einmal erweitern (Bauphase 5). Er ließ die älteste Wehrmauer ersetzen, die Kapelle erneuern und auch der alte Hauptbau musste einem größeren Steingebäude weichen. Dieser neue, sicher repräsentativere Hauptbau, der Palas, hatte ein hallenartiges, vermutlich gewölbtes Erdgeschoss mit einer Fläche von rund 150 Quadratmetern. Im Nordosten der Arnsburg errichteten Konrads Bauleute einen mächtigen Rundturm, dessen Grundmauern vermutlich an die drei Meter dick waren. Ein derartiger runder Turm war im 12. Jahrhundert eine Besonderheit.
Reichspolitik auf der Arnsburg
Im Frühjahr des Jahres 1152 erlebte die gerade frisch renovierte Königsburg wohl ihre glanzvollsten Tage: Am 15. Februar war König Konrad Ⅲ. gestorben. In Frankfurt wählten die Kurfürsten am 4. März den Staufer Friedrich Barbarossa zu seinem Nachfolger, 1155 krönte ihn Papst Hadrian Ⅳ. zum Kaiser. Sein Konkurrent, der Welfe Heinrich der Löwe, hatte das Nachsehen. Allerdings betrieb König Friedrich Ⅰ. unmittelbar nach seiner Wahl eine Politik, die ganz nach dem Einlösen von Wahlversprechungen aussieht. Und möglicherweise sind eben diese Wahlgeschenke an die Welfen und ihre Anhänger während eines Treffens auf der Arnsburg ausgehandelt worden.
Dies lässt die königliche Urkunde vermuten, mit der König Friedrich Barbarossa die Gründung des Benediktiner-Klosters Alteburg, dem Vorgänger des Zisterzienserklosters Arnsburg, bestätigte. Der Name des Königs ist erst später in die Urkunde eingesetzt worden, sie ist daher wohl in den königslosen Wochen Anfang 1152 niedergeschrieben worden.
Ihre Zeugenliste dokumentiert, wer bei der Klostergründung anwesend war. In der langen Namensreihe erscheinen unter anderen Heinrich Erzbischof von Mainz, Arnold Erzbischof von Köln, Gebhard Bischof von Würzburg und Günther Bischof von Speyer sowie die beiden Herzöge Fridericus dux (also Herzog Friedrich von Schwaben, der spätere Kaiser Friedrich Barbarossa) und Henricus dux (also Herzog Heinrich der Löwe). Bei Abfassung der Urkunde war also noch nicht bekannt, wer von den beiden kurz darauf zum König gewählt werden würde.
Es erscheint unwahrscheinlich, dass all diese Großen des Reiches nur zusammen kamen, weil Konrad Ⅱ. von Hagen und Arnsburg ein Kloster gründen wollte. Vielmehr trafen sie sich wohl auf der unweit Frankfurts gelegenen Arnsburg, um eben diese Königswahl vorzubereiten. Und der Hausherr Konrad nutzte diese Gelegenheit, sein geplantes Kloster einem hochkarätigen Publikum zu präsentieren und sie als Zeugen für die Schenkungsurkunde zu gewinnen. Allerdings: So plausibel das Szenario auch sein mag, muss es doch letztendlich Spekulation bleiben.
Die Heilig-Kreuz-Kapelle im späten Mittelalter
Schon 1152 empfanden die Arnsburger ihre alte Burg aber eigentlich nicht mehr als standesgemäß für eine aufstrebende Ministerialenfamilie, wie sie es waren. Konrad Ⅱ. kaufte deshalb den nahen Münzenberg zur Errichtung der neuen Münzenburg. Recht schnell scheint die Stifterfamilie zudem erkannt zu haben, dass sich das Benediktinerkloster auf dem Gelände des römischen Kastells nicht wunschgemäß entwickelte. Konrads Sohn Kuno übergab deshalb nach der Fertigstellung der neuen Burg 1174 die alte Burganlage nicht den nach Siegburg zurückgekehrten Benediktinern, sondern den Eberbacher Zisterziensern.
Die Zisterzienser begannen allerdings nicht direkt nach der Übergabe mit dem Bau ihres Klosters. Wahrscheinlich erst mit Baubeginn der Klosterkirche im Wettertal 1197 nutzte man die bis auf die abgerissenen Befestigungen noch intakten Baulichkeiten des Hainfeldes, insbesondere natürlich die alte Burgkapelle, als zeitweiliges »Baukloster«, während der Bau der Klosteranlage im Wettertal zügig voranschritt (Bauphase 6).
Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts war die Kirche des neuen Klosters Ziel einer jährlichen, regional recht bedeutenden Wallfahrt. Wohl insbesondere um den Trubel des damit verbundenen Jahrmarktes vom Kloster möglichst fernzuhalten, bot es sich für die Zisterzienser an, die Gebäude an der von ihnen auch weiterhin unterhaltenen Burgkapelle auf dem Hainfeld nun für die Versorgung der Pilger zu nutzen.
Vor 1399 errichtete man auf den alten Grundmauern der Burgkapelle die Heilig-Kreuz-Kapelle aus Spenden der Pilger sogar gänzlich neu. Etwa zu dieser Zeit entstand als Anbau an die Kirche auch ein Gewölbekeller und auch für den »Palas« lässt sich eine Weiternutzung mindestens bis in das 14. Jahrhundert erkennen.
Die kleine Gebäudegruppe diente damit noch rund 150 Jahre, bis zur Aufgabe der Wallfahrt in der Reformationszeit, der Versorgung der Pilger und in dem Anbau an der Kapelle wohnte wohl ganzjährig ein »Verwalter«. Endgültig aufgegeben und abgerissen wurde die Kapelle aber erst 1623.
Ausgrabungsfunde
Während der archäologischen Ausgrabungen konnte eine ungewöhnlich große Zahl archäologischer Funde aus den mehr als 500 Jahren andauernden Siedlungstätigkeiten geborgen werden. Rund 36.000 Keramikfragmente und etwa 5.000 Funde aus anderen Materialien wurden wissenschaftlich bearbeitet. Sie sind im Detail im 50. Band der archäologischen Fachzeitschrift »Fundberichte aus Hessen« (siehe Literaturempfehlungen) vorgestellt worden, hier soll deshalb ein kurzer Überblick genügen.
Nach den Funden aus der Burgenzeit (also etwa von 950 bis 1170) beurteilt, lebten die Bewohner der Burganlage überwiegend recht bescheiden. Nur wenige Fundstücke sind als »Luxusgüter« zu bezeichnen. Neben lediglich zwei sicher in die Burgenzeit zu datierenden Münzen sind ein Schreibgriffel (A), eine bearbeitete Geweihspitze als Hinweis auf die herrschaftliche Jagd (B) und einige hochwertige Keramikgefäße aus dem Rheinland zu nennen. Letztere gehören in das späte 10. Jahrhundert, die großen Transportgefäße mit ihren charakteristischen Reliefbandauflagen (C) könnten als Transportbehälter für Wein auf die älteste Arnsburg gelangt sein.
Von der Bewaffnung der Burgbesatzung haben sich vor allem die Pfeilspitzen (D) erhalten. Zur Ausstattung der Reiter zählen natürlich auch die Pferde, die sich über einige Hufeisen (E) und die Beschläge des Pferdegeschirrs fassen lassen. Gleich sechs Nietsporen (F) fanden sich auf der Arnsburg, auch sie gehören in die Zeit, in der die Burganlage in den Phasen 4 und 5 ihre größte militärische Stärke erreichte. Eine bronzene Sporenriemenschnalle (G) dokumentiert darüber hinaus die besonders wertvolle Ausstattung eines (herrschaftlichen?) Reiters. Zur persönlichen Ausstattung eines Burgbewohners dürfte auch die einzige Fibel der Grabung gehört haben. Die einfache bronzene Emailscheibenfibel (I) gehört noch in das 10. Jahrhundert. Auch die Landwirtschaft, die wirtschaftliche Basis nahezu jeder mittelalterlichen Siedlung, ist über einige Werkzeugfunde nachzuweisen und von der Kleidungsherstellung zeugen einige Spinnwirtel (K) und Knochennadeln (H).
In die relativ kurze Zeitspanne des »Bauklosters« ließen sich nur wenige der Arnsburger Fundstücke einordnen, zumal sich die benutzten Keramikgefäße naturgemäß nur wenig von den Gefäßen unterschieden, die schon in der vorangegangenen Burgenzeit benutzt worden waren. Mit einiger Wahrscheinlichkeit zur Ausstattung der Klosterbewohner gehören aber zwei Rasiermesser (L), die beispielsweise für die Tonsur der Mönche benötigt wurden.
Dass auch im klösterlichen Alltag die Zerstreuung im Spiel gesucht wurde, zeigt der Würfel aus der Latrine des westlichen Klosteranbaus (M), in der sich auch die im 13. Jahrhundert abgebrochenen Reste eines sehr frühen Kachelofens fanden (N). Der Kachelofen ist ein Beispiel dafür, dass sich die Zisterzienser hier recht angenehm einrichteten. Die Mönche (nicht die Konversen!) lebten insgesamt deutlich komfortabler als die Landbevölkerung in den umliegenden Dörfern.
Eine größere Menge Eisennägel, die sich im Bereich des längst verfüllten ehemaligen Burggrabens fanden, sind wohl als Reste eines abgebrannten spätmittelalterlichen Jahrmarktstandes anzusehen. Was für den bedauernswerten Händler sicherlich eine Katastrophe war, ist für uns heute ein ausgesprochener Glücksfall: Im Brandschutt der Bretterbude fanden sich in großer Zahl Gegenstände, die zu den Überresten seines Angebotes für die Pilger der Wallfahrt gehört haben dürften. Typische »Kurzwaren« wie Haarnadeln, Nähnadeln, Nesteln für die Schnüre, Haken und Ösen zum Verschluss der Kleidung, Fingerhut (O, P, U, T) und wahrscheinlich auch Stoffe scheinen in seiner Angebotspalette gewesen zu sein. Einem weiteren Händler könnte die einfache Klappwaage zum Abwiegen der eingenommenen Geldstücke gehört haben (S) – es wurden auch eine ganze Reihe spätmittelalterlicher Silbermünzen gefunden.
Zu dieser Zeit war es schon üblich, dass viele Metallwaren, aber auch Tuche von spezialisierten Werkstätten hergestellt wurden und Händler, wie der oben genannte, die Waren nur noch verkauften. Dennoch sind auch handwerkliche Tätigkeiten auf dem Hainfeld nachweisbar. Eine ganze Reihe Restbleche aus Eisen und Messing zeugen davon, dass ein Teil der Waren erst hier her- oder fertigstellt wurde.
Einige Fundstücke scheinen allerdings nicht nur für den Verkauf bestimmt, sondern auch der Unterhaltung der Jahrmarktsbesucher gedient haben. Dazu gehören die in außergewöhnlich großer Zahl geborgenen Maultrommeln (W) sowie Murmeln und Würfel (X) für das weitverbreitete Laster des Glücksspiels. Dass es zu Jahrmarktszeiten zuweilen recht ungebührlich zuging, berichten auch die schriftlichen Quellen – einer der Gründe, weshalb der Jahrmarkt dann letztendlich auch eingestellt wurde.
Der Jahrmarkt auf dem Hainfeld ist einer der ganz wenigen Fundorte in Deutschland, auf dem sich überhaupt archäologisches Material dieser Art finden ließ. Seine reichen Funde ermöglichen uns damit einen sehr seltenen und dazu auch noch recht detailreichen Einblick in diesen uns sonst fast vollständig verschlossenen Aspekt spätmittelalterlicher Lebenswirklichkeit.
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Zur Burg Arnsburg
Gerd Althoff, Die merkwürdige Urkunde aus Kloster Arnsburg. Ein Schlüsselzeugnis für die Königswahl Friedrichs I. Barbarossa, in: Damals 12 (1992) S. 1031–1049.
Mathias Austermann, Haarschmuck, Nähnadeln und Maultrommeln – Funde vom spätmittelalterlichen Jahrmarkt am Kloster Arnsburg in der Wetterau. Germania 77,1 (1999) S. 307–319.
Mathias Austermann, Aspekte mittelalterlicher Sachkultur von der Arnsburg, in: Fundberichte aus Hessen 50 (2010), S. 607–705. (Dort finden sich die Vorlage für die gezeigten Grabungskarten und die Fundzeichnungen.)
Klaus Peter Decker und Dieter Wolf, Terra Imperii. Wetterau und Vogelsberg – Stätten einer Königslandschaft aus staufischer Zeit (Geschichte und Kultur in Wetterau und Vogelsberg 8), Friedberg 2001. (Dort finden sich die Rekonstruktionszeichnungen von Dieter Wolf.)
Karl Ebel und Heinrich Walbe, Die Kunstdenkmäler im Freistaat Hessen. Die Kunstdenkmäler des Kreises Gießen 2. Kloster Arnsburg mit Altenburg, Darmstadt 1919.
Niklot Klüßendorf, Münzfundbericht des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, Marburg, Nr. 7: 1987 bis 1991, Vorab-Sonderdruck (1995) aus: Fundberichte aus Hessen 31, 1991 (1999).
Fritz-Rudolf Herrmann, Lich- Arnsburg, Kreis Gießen. Römisches Kastell – Burgen – Klöster (Archäologische Denkmäler in Hessen 6), Wiesbaden ²1989.
Fritz-Rudolf Herrmann und Gabriele Seitz, Von der Vorzeit zum Mittelalter. Archäologische Ausflüge in der Wetterau (Archäologische Denkmäler in Hessen 84), Wiesbaden 1989.
Vera Rupp und Heide Birley, Wanderungen am Wetteraulimes (Führer zur hessischen Vor- und Frühgeschichte 6), Stuttgart 2005, S. 154–165 (Wanderstrecke 9).
Zur »villa Arnesburg«
»Villa Arnesburg« – Neue Forschungen (hessenARCHÄOLOGIE) (2016)
Mathias Austermann, Grabungen in einer latènezeitlichen und mittelalterlichen Siedlung bei Arnsburg, Kr. Gießen, in: Berichte der Kommission für Archäologische Landesforschung in Hessen 3, 1994/1995 (1995), S. 113–143.
Mathias Austermann; Archäologische Forschungen zu den mittelalterlichen Siedlungen in der Wetterau, in: Siedlungsforschung 17 (1999), S. 47–64.
Eveline Grönke, Neues von der villa Arnesburg, in: Denkmalpflege und Kulturgeschichte 3 (2015), S. 36–37.
Michael Gottwald und Andreas König, 21 Jahre später – Neue Forschungen in der villa Arnesburg, in: Hessen-Archäologie 2014 (2015), S. 129–133.
Michael Gottwald und Christoph Röder: Sieben neue Grubenhäuser und ein Steinbau aus der »villa Arnesburg«, in: Hessen-Archäologie 2015 (2016), S. 121–124.
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Wir danken dem Gräflich Solms-Laubach'schen Archiv im Schloss Laubach für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Grabungskarte von 1893. Namentlich geht der Dank an Gerhard Steinl vom Gräflichen Archiv und an Karl-Georg Opper von der Gräflichen Revierförsterei Kloster Arnsburg.
Ganz herzliche danken wir zudem Dr. Dieter Wolf, der uns gestattete, seine aquarellierten Rekonstruktionszeichnungen der einzelnen Bauphasen zu verwenden.
Darüber hinaus danken wir Dr. Mathias Austermann, der freundlicherweise Fachwissen, Fundzeichnungen und Grabungskarten zur Verfügung stellte.